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Beginn zu Weihnachten


 Es ist ein ruhiger 2. Weihnachtstag im Karmel. Genügend Zeit, um beim Kind an der Krippe zu verweilen und mich in Ruhe mit dem Bloggen auseinander zu setzen - zumindest mit den technischen Begebenheiten. Dies ist mein erster Blog in dieser Form. Früher habe ich nur bei Facebook gepostet. Ich schätze, ich werde mich noch ein wenig mit diesem Format anfreunden müssen. Ist dies geschehen, möchte ich in diesem Blog von meinem Alltag im Karmel in Hannover berichten. Mal schauen, was da mit der Zeit so alles zusammen kommen wird.

Fürs erste wünsche ich allen Leser*innen eine gesegnete Weihnachtszeit, am Ende dieses Corona-Jahres.

Viele Grüße

Eure Sr. Franziska

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Wie Frieden zwischen den Religionen möglich wäre

 In den letzten Tagen hatten wir Besuch von einer alten Bekannten unserer Gemeinschaft, die sich seit vielen Jahren im Buddhismus heimisch fühlt. Gemeinsam hatten wir auch gute Gespräche über Spiritualität. Dabei haben wir wieder einmal für uns festgestellt, dass es im Grunde weniger wichtig ist, in welcher Religion ich meinen Glauben lebe, als dass ich ein spiritueller Mensch bin, d.h. dass ich mich eingebunden fühle in etwas größeres, welches das Judentum, Christentum und der Islam als Gott bezeichnen, dass ich versuche ein guter Mensch zu sein, der achtsam und liebevoll mit sich, seinen Mitmenschen und der Schöpfung umgeht und das Leben wertschätzt.  Den Glauben wirklich zu leben - egal in welcher Religion - ist mehr als das Ausführen von Methoden, dem mechanischen Sprechen von vorgefertigten Gebeten oder dem bloßen Einhalten von Regeln und Geboten. Erst wenn ich dies mit Liebe tue und in Beziehung trete, zu diesem größerem "Etwas", wenn ich z.B. sage: "Ich glaube an ...

Wieder Ankommen und zur Ruhe finden

  Wer meint, dass kontemplative Schwestern NIE aus ihrem Kloster herauskommen, der irrt. In den Monaten nach Ostern war ich in diesem Jahr viel unterwegs: Treffen der Schwestern zwischen 34 und 65 Jahren in Oberzell bei Würzburg, Konventspraktikum im Karmel Himmelspforten, Exerzitien in Aachen und gerade komme ich von der 12-tägigen karmelitanischen Werkwoche der Novizinnen und Junioratsschwestern zurück, die dieses Jahr im Bergkloster Bestwig (Hochsauerland) stattgefunden hat. Okay, so viel Programm ist dann doch eher die Ausnahme, doch ich bin sehr dankbar für diese vier Monate mit erhöhtem Reiseaufkommen: "Reisen bildet!" Jetzt freue ich mich jedoch darüber, wieder in meinem eigenen Kloster ankommen und hoffentlich auch mitten im Alltag zur Ruhe finden zu dürfen. Die Vorzeichen sind positiv: Für dieses Jahr stehen keine mehrtägige Reisen mehr im Terminkalender und dabei sollte es in den nächsten Monaten auch bleiben! Ich selbst freue mich sehr darüber. Ob es den vielen Men...

"Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen"

  Auch im kontemplativen Kloster gilt Paulus Leitspruch: "Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen" (2. Thessalonicher 3,10).  Zugegeben, bei uns sieht "Arbeit" etwas anders aus, als bei dem Großteil der Menschheit. Wir arbeiten nämlich innerhalb unseres eigenen Klosters und nach Möglichkeit im Stillschweigen und gehen nicht - im Gegensatz zu den apostolisch-tätigen Ordensgemeinschaften - außerhalb des Klosters einem Beruf nach.  Unsere "Hauptaufgabe" ist das Gebet: Laudes, Terz, Sext, Vesper, Komplet, dazu Eucharistiefeier, zwei Stunden persönliches Gebet am Tag und geistliche Lektüre, z.B. in der Bibel. Das macht etwa 4 bis 5 Stunden des Tages aus. Etwa genauso viel Zeit am Tag verbringen wir aber auch mit eher "praktischen" Tätigkeiten wie: Hausarbeit, Verwaltung, Gartenpflege, Liturgievorbereitung oder der Arbeit in unseren Klosterwerkstätten. Zudem sind wir auch Anlaufstelle für viele (rat-)suchende Menschen. Früher hatten die Klös...