Am vergangenen Palmsonntag hat die Karwoche begonnen. Das ist die letzte Fastenwoche vor dem Osterfest. Für mich selbst ist die Karwoche die intensivste Woche des ganzen Jahres und ich liebe sie, trotz ihrer schweren Thematik. In ihr geht es ans Eingemachte. Da ist nichts niedliches. Wir steigen hinab in die tiefsten Abgründe die das Leben bereithalten kann. Während am Palmsonntag Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem noch zugejubelt wird, wird er vier Tage darauf zum letzten Mal mit seinen Jüngern Mal halten können, denn in der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag wird er von seinem eigenen Jünger verraten, daraufhin verhaftet und zum Tod verurteilt - obwohl der Richter Pilatus keine Straftat feststellen kann, welche die Todesstrafe verdienen würde. Aber die anwesende Menge will seinen Tod. So stirbt Jesus am Karfreitag am Kreuz, wie ein Verbrecher. Seine Mission scheint gescheitert zu sein, denn es gibt nichts schlimmeres, als am Schandpfahl des Kreuzes zu sterben. Welc...
In den letzten Tagen hatten wir Besuch von einer alten Bekannten unserer Gemeinschaft, die sich seit vielen Jahren im Buddhismus heimisch fühlt. Gemeinsam hatten wir auch gute Gespräche über Spiritualität. Dabei haben wir wieder einmal für uns festgestellt, dass es im Grunde weniger wichtig ist, in welcher Religion ich meinen Glauben lebe, als dass ich ein spiritueller Mensch bin, d.h. dass ich mich eingebunden fühle in etwas größeres, welches das Judentum, Christentum und der Islam als Gott bezeichnen, dass ich versuche ein guter Mensch zu sein, der achtsam und liebevoll mit sich, seinen Mitmenschen und der Schöpfung umgeht und das Leben wertschätzt. Den Glauben wirklich zu leben - egal in welcher Religion - ist mehr als das Ausführen von Methoden, dem mechanischen Sprechen von vorgefertigten Gebeten oder dem bloßen Einhalten von Regeln und Geboten. Erst wenn ich dies mit Liebe tue und in Beziehung trete, zu diesem größerem "Etwas", wenn ich z.B. sage: "Ich glaube an ...